Aktuell: "Herzen lindern Schmerzen - Kleines Herz mit großer Wirkung" mit finanzieller Unterstützung der Techniker Krankenkasse

Herzkissenübergabe am 4. Mai 2012 im Altmark-Klinikum Salzwedel: Chefarzt Dr. Roberto Müller nimmt gemeinsam mit der Brustschwester Catrin Michelfeit die Herzkissen von Sven Weise, Geschäftsführer der Sachsen-Anhaltischen Krebsgesellschaft entgegen.
Herzkissenübergabe am 4. Mai 2012 im Altmark-Klinikum Salzwedel: Chefarzt Dr. Roberto Müller nimmt gemeinsam mit der Brustschwester Catrin Michelfeit die Herzkissen von Sven Weise, Geschäftsführer der Sachsen-Anhaltischen Krebsgesellschaft entgegen.

Mit der Aktion "Herzen lindern Schmerzen - Kleines Herz mit großer Wirkung" will die Sachsen-Anhaltische Krebsgesellschaft e.V. in Kooperation mit den neun zertifizierten Brustkrebszentren im Bundesland und finanzieller Unterstützung der Techniker Krankenkasse (TK) dem Thema Brustkrebs zu mehr öffentlicher Aufmerksamkeit verhelfen.

Mit mehr als 47.500 Neuerkrankungen pro Jahr in Deutschland ist dies die häufigste Krebserkrankung beim weiblichen Geschlecht und wird allein in Sachsen-Anhalt bei rund 2.100 Frauen jährlich festgestellt. Wie Sven Weise, Geschäftsführer der Sachsen-Anhaltischen Krebsgesellschaft e.V. erläutert, klagen viele Patientinnen nach einer Brustkrebsoperation über Druck- und Wundschmerzen in den Achselhöhlen. Weise: "Die aus Amerika stammenden und über eine dänische Krankenschwester nach Europa gelangten Herzkissen können hier Abhilfe schaffen. Sie passen sich durch ihre spezielle Form mit langen Ohren dem Körper besonders gut an".
 
Insgesamt 750 der herzförmigen Helfer sollen in den nächsten Wochen und Monaten an Patientinnen in den Brustkrebszentren in Aschersleben, Halle, Magdeburg, Salzwedel, Stendal, und Weißenfeld verteilt werden. Stationen im Mai waren das Städtische Klinikum Dessau, das Brustzentrum Altmark in Salzwedel und das Brustzentrum Aschersleben am AMEOS Klinikum Aschersleben, die jeweils 20 Herzen erhielt.

Patientinnen mit Brusterkrankungen werden hier umfassend behandelt und betreut. In einem interdisziplinären Team arbeiten anerkannte Experten der Fachbereiche Gynäkologie, Radiologie, Onkologie, Strahlentherapie, Pathologie, Nuklearmedizin und Psychoonkologie eng zusammen. Zusätzlich werden die Patientinnen durch speziell ausgebildetes Pflegepersonal, von einem Seelsorgeteam, dem Sozialdienst und Psychoonkologin bis hin zu Selbsthilfegruppen begleitet. Dr. Roberto Müller, Chefarzt der Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe am Altmark-Klinikum Salzwedel: " Die Diagnose Brustkrebs ist für alle Betroffenen ein Schock. Nicht nur der Körper ist betroffen sondern auch das weibliche Selbstverständnis ist einer großen Erschütterung ausgesetzt. Das Kissen wird von den Patientinnen unter dem Arm getragen und lindert durch seine weiche Füllung Schmerzen, die durch die Operation bei den betroffenen Frauen im Achselbereich durch Lymphknotenschwellungen, Reibung und Wundheilung entstehen". "Die Herzkissen, welche wir in unserer Klinik seit mehreren Wochen anwenden, werden von den Patientinnen sehr dankbar angenommen.", so Catrin Michelfeit, Brustschwester des Zentrums Standort Salzwedel.
 
Gefertigt werden die 40 mal 50 Zentimeter großen mit spezieller Füllwatte gestopften und bei 60 Grad waschbaren Kissen nicht industriell, sondern in Hand- und Heimarbeit von freiwilligen Helfern, wie beispielsweise Selbsthilfe- oder Schülergruppen und Einzelpersonen. Stoffe und Füllmaterialien stellt die Krebsgesellschaft zur Verfügung, die dafür im Rahmen der Selbsthilfeförderung jetzt rund 4.000 Euro von der Techniker Krankenkasse erhielt. "Die Herzkissen dienen nicht nur der Schmerzlinderung, sondern vermitteln den Betroffenen zugleich das Gefühl, mit ihrer Erkrankung nicht allein zu sein und tragen so zur Genesung der Patientinnen bei. Daher haben wir die Förderung für dieses Projekt als Teil unserer Selbsthilfeaktivitäten im Bundesland gern übernommen", so Jens Hennicke, Leiter der TK-Landesvertretung Sachsen-Anhalt. In den zurückliegenden Jahren hat die TK ihre Selbsthilfe-Aufwendungen konsequent gesteigert. Hennicke: "Über verschiedene Förderwege fließen in diesem Jahr allein nach Sachsen-Anhalt rund 58.000 Euro, deren Verteilung auf Selbsthilfegruppen, -verbände und -organisationen aber bereits abgeschlossen ist. Damit liegt die Fördersumme 2012 mehr als doppelt so hoch wie noch vor fünf Jahren".